UML in der Versorgungsforschung

Die Unified Markup Language (UML) ist ein hervorragendes Mittel, um einzelne Aspekte eines komplexen Systems explizit visuell zu definieren und aus verschiedenen Sichten zu darzustellen.

Mir schien die UML eine schöne Methode zu sein, um vielleicht etwas mehr Übersicht und Struktur in einzelne Bereiche der Versorgungsforschung zu bringen, in denen auch ich gelegentlich unterwegs bin.

Versorgungsforschung soll ja unter anderem untersuchen, was unter Alltagsbedingungen beim Patienten in der medizinischen Versorgung ankommt. Ich bin der Meinung, man sollte für diesen Zweck ruhig einmal aus wissenschaftlicher Basis definieren, welche Daten z. B. für die Beantwortung der medizinisch relevanten Fragestellungen der Versorgungsforschung erforderlich sind und nicht einfach hinnehmen, was einem an Sekundärdaten aus dem Abrechnungssystem in Deutschland angeboten wird.

Hier kommt nun die UML zum Zuge, die es ermöglicht, beispielsweise auf der Basis von Klassendiagrammen, eine Datenstruktur zu entwickeln und zu besprechen. Aus dieser Grundidee ist ursprünglich ein Poster für das Treffen der AGENS-Gruppe entstanden. Nun ist daraus tatsächlich ein Artikel zum Thema UML in der Versorgungsforschung entstanden und in der Zeitschrift „Das Gesundheitswesen“ publiziert worden.

Der Artikel ist in der „Online-First“ – Variante hier zu erreichen:

https://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/10.1055/s-0032-1314824

Agens Workshop 2011

Nach einem Jahr Pause habe ich mich dieses Jahr, zusammen mit einem Kollegen vom Institut für Allgemeinmedizin, wieder für die Teilnahme am Agens Methoden Workshop zur Sekundärdatenforschung entschlossen. Wie auch damals in Magdeburg, hat sich dies als sehr gute Entscheidung herausgestellt. Neben einer wirklich perfekten Organisation durch Peter Ihle, Enno Swart und „ihre Gruppe“, gab es im Technologie Park in Köln jede Menge interessanter Beiträge zu hören und zu sehen. In der ersten Session zum Morbi-RSA wurde unter anderm durch Wolfgang Bödeker verdeutlicht, dass das zugrunde liegende Modell zur Berechnung der Zuweisungen zumindest statistisch fraglich ist, was „gerecht“ ist wird daher wohl eher politisch bestimmt. Weitere Schwerpunkte der Veranstalung rankten sich um Datenschutz, Pseudonymisierung, die Definition von Geriatrie, Pholypharmazie, Inzidenzen und die Verknüpfung von Datenbeständen. Frau Schwarzkopf vom Helmholtz Zentrum München wies in ihrem Vortrag auf die unterschiedliche Definition einzelner Variablen der Versorgungsforschung, etwa ein „Krankenhausaufenthalt“ hin. Die von einzelnen Quellen und Gruppen genutzten Definitionen müssten offengelegt und idealerweise vereinheitlicht werden. Eine entfernt verwandte Aussage wollte ich auch mit meinem eigenen Beitrag, einem Poster zu Modellierung von Anforderungen der Versorgungsforschung mit UML, leisten. Zu meiner großen Überraschung ist meine „Vision einer einheitlicheren Datenzukunft“ im deutschen Gesundheitssystem so positiv aufgnommen wurden, dass es für den Posterpreis gereicht hat.  – Danke Agens, bis zum nächstem Mal 😉